Zum Fischen gekommen bin ich auf die ganz klassische Art und Weise. Als Fünfjähriger im Urlaub an einem See in Mecklenburg Vorpommern. Ein Holzsteg vor der Haustür unseres Ferienbungalows. Großvater stippt mit einer Bambusrute Plötzen – und ich fange Fische mit einer Ködersenke. Die Faszination Angeln hat mich seitdem nie mehr losgelassen. Das Beobachten der Natur in ihren jahreszeitlichen Eigenheiten. Das Verstehen von Wind und Wetter. Die Begegnung mit Pflanzen und Tieren und das Schärfen des Blickes für all die Dinge da draußen, die einem Menschen im Mahlwerk der Städte oft verborgen bleiben. Auch die wilden Geschichten gehören dazu. Die Erlebnisse am Wasser und auf Reisen, die von Erzählung zu Erzählung mythischer verklärt werden. Dabei gehört zur Fischwaid für mich das Fangen eines Hechtes oder einer Meerforelle nicht zur Hauptsache. Vielmehr sind sie nur die Köder, die Lockmittel für ein weitaus größeres Erlebnis. Eine Versprechung der Natur, die für mich aus Nehmen und Geben besteht. Wenn wir Menschen nicht sorgsam und schützend mit dem umgehen, was Flüsse, Seen, Meer und Wälder für uns bereit halten, dann haben wir etwas Wichtiges nicht verstanden. Wir sind Teil dieses Kreislaufes. Und wenn wir uns darüber erheben, dann stellen wir uns selbst ins Abseits. Darum soll es in diesem Blog gehen. Um den Reiz des Fischens und die Ungewissheit über das, was sich da in der Tiefe verborgen hält. Um eine nachhaltige Fischerei im Einklang mit unserer Umwelt. Um das Herzklopfen und die leidenschaftlichen Fachsimpeleien mit Freunden. Freunde, die man unter anderen Umständen vielleicht nie kennen und schätzen gelernt hätte, und die herzlich Eingeladen sind, an diesem Blog Teil zu nehmen. Ein Blog über die faszinierenden Orte, an die einen dieses Hobby führen kann. Sei es der kleine, unscheinbare Wiesenbach vor der Stadt oder die wilde, ungezähmte Weite der kanadischen Wildnis. Ein Blog für und mit der Natur.