Nisga’a

This entry is part 4 of 7 in the series Kanada BC 2012

Nisga’a

Als wir auf dem Highway ein Lavafeld filmen, treffen wir einen Indianer. Er fragt uns, ob er bei uns mitfahren kann. Leider haben trampende First Nations hier keinen guten Ruf. Viel Alkohol und Gewalt, auch in den Siedlungen. Gestern waren wir in New Aiyansh, ein Dorf der Gitmidiik. Eine Ansammlung von alten, heruntergekommenen Hütten mit einem Sportplatz und einer Schule. Mitten auf dem „Ratsplatz“ stehen große Totempfähle. Dahinter das Gebäude der Verwaltung.

 

Unser Indianer (sein Name ist George) erzählt uns von dem letzten großen Vulkanausbruch im Jahre 1752, der hier an dieser Stelle 250 Menschen getötet und zwei Siedlungen der First Nations zerstört hat. In den Lavafeldern liegen gern große Grizzly Bären und bei der Durchquerung ist Vorsicht geboten.

Seit zwei Tagen machen Stephan und ich Ausflüge in die Wildnis. Die beginnt in diesem Gebiet genau dann, wenn man von der Straße herunter läuft. Immer wieder kommen wir an Orte mit spektakulären Aussichten auf das Skeena Valley. Auf einer Schotterpiste, die durch ein Waldgebiet führt, stoßen wir auf Schilder, die uns darüber Informieren, daß wir uns jetzt im Nisga’a Land befinden.

 

Nisga’a ist der traditionelle Name für die First Nations, erklärt uns George. Die kanadische Regierung hat den Nisga’a inzwischen Teile ihres ursprünglichen Landes zurück gegeben. Diese Gebiete werden von ihnen selbst verwaltet. Ein Staat im Staate. Leider auch mit großen sozialen Problemen.

„Wir sind überall…“ sagt George verschwörerisch, bevor er dann mit Armen und Füßen von seinem Clan, den Timberwolves erzählt. Seine Stimme wird intensiv, fast gespenstisch. Am Ende sagt er, daß er ein Weiser wäre, ein Geschichtenerzähler.

Dann hält ein Auto. Er winkt uns zu, steigt ein und ist verschwunden.

Später schauen wir uns in Terrace den Festumzug zum Riverboat Day an. Ein großes, jährlich statt findendes Fest mit großer Parade. Ich schnappe mir eigennützig Stephans Fotokamera. Diese Fotos sind nur für mich bestimmt, nicht für den Reisekatalog.

 

 

Viele Nisga’a stehen am Straßenrand. Sie warten. Warten bis „ihr“ Festumzugswagen an ihnen vobei fährt. Eine Musik erklingt. Traditionelle Trommeln und Pfeifen. Auf dem Wagen der Nisga’a ein Mädchen in den Farben des Stammes. Kein ethnischer Kitsch. Keine Federn, kein Schmuck. Nur ein schwarzhaariges Mädchen. Wild. Und stolz.

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Geschrieben von admin am 6. August 2012 | Abgelegt unter Aktuelles | Keine Kommentare

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